Fredis Glosse
Wenn die Motorsäge maunzert ... (Hochdeutsch) | 01.07.2025 |
Es gibt Männer, da sind alle Geräte, Maschinen und Fahrzeuge immer tipptopp in Ordnung und gepflegt. Alle Sägeblätter sind geschärft, die Fahrräder immer sauber geputzt, die Kette wird regelmäßig vermessen und notfalls ersetzt. Das Auto ist sauber, beim Rasenmäher ist das Messer immer geschärft, der Ölwechsel ist regelmäßig gemacht, in der Werkstatt herrscht penible Ordnung und auch sonst wissen sich solche Männer handwerklich immer gut zu helfen. Und dann gibt es Männer wie mich. Beim Fahrrad reicht es, wenn sich die Räder drehen, der Rasenmäher wird im Herbst nach dem letzten Mähen in die Hütte gestellt und genauso im Frühjahr wieder rausgeholt. Beim TÜV hofft man, einfach durchzukommen und auch sonst gilt: möglichst wenig Aufwand und es darauf ankommen zu lassen. Als ich neulich mit meinem kleinen Hängerle, Baujahr 1995, beim TÜV war und nichts Schlechtes dachte, hat der junge Prüfer nach Jahren erstmals die Plakette verweigert. „Warum?“ habe ich schüchtern gefragt. „Weil die Reifen älter sind als ich!“ Rumms!!! Ich gebe zu, dass ich auch handwerklich ein Blinder bin. Zum Beispiel eine Motorsäge anzumachen, ist für mich eine Herausforderung. Wie immer schaut man auf YouTube zunächst ein Video an und stellt fest, dass dort immer alles wunderbar klappt. Dann raus zur Praxis - und nichts funktioniert wie bei den Herren Spezialisten! Auch den analogen: „Joke rein, gezerrt, und wenn die Säge maunzert, Joke raus, wieder gezerrt und an ist sie!“ Nicht bei mir. Ich habe es schon fertiggebracht, mit meiner Säge ins Dorf zu laufen, sie mir von einem Spezialisten an machen zu lassen und mit laufender Säge und Standgas wieder heimzulaufen. Warum ich das gerade heute alle schreibe? Weil genau jetzt die Jahreszeit ist, wo man es in der prallen Sonne kaum aushält und deswegen jeder den Schatten sucht. Wenn der schon da ist, gut. Aber stellt euch einen belebten Platz mit vielen Leuten vor, es ist Vormittag und im Außenbereich einer Wirtschaft oder eines Cafés sind alle Sonnenschirme noch zu. Die Sonne scheint schon kräftig, es wird warm, du suchst mit deiner Frau einen Platz und sie fordert unmissverständlich: „Mach mal den Sonnenschirm da auf! Ich? Als handwerklicher Blinder? Daheim auf der Terrasse vielleicht schon, aber hier? Vor allen Leuten??? Ins Dorf laufen, mir den Schirm aufmachen lassen und dann mit offenem Schirm wieder zur Wirtschaft laufen, scheidet ja leider aus. … „Zwickmühle“ nennt man das. Servus, der Eustach. |
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