Fredis Glosse
Der Wasserkocher, Sinnbild des Fortschritts (Hochdeutsch) | 11.02.2025 |
Heute geht es wieder einmal um die modernen Zeiten. Ich hätte nie gedacht, dass ich einmal Lenny Kravitz, amerikanischer Rocksänger, Musiker und Schauspieler, zitiere, aber jetzt muss es sein: „Wenn ich den ersten Song spiele, sehe ich nichts als Handys. Es ist sehr interessant, wie sehr die Leute konditioniert sind. Für sie ist es das Größte, anderen zu beweisen, dass sie da waren, anstatt einfach da zu sein……..“ Ja, so ist es. Das Handy steht im Mittelpunkt von allem und jedem, zum Beispiel von jungen Müttern. Wenn ich Hersteller von Kinderwägen wäre, würde ich nur noch links einen Griff hin machen. Rechts hat die Mutter sowieso immer das Handy in der Hand! Trotzdem, nichts gegen die jungen Leute. Fleißig sind sie zweifellos. Früher hat ein Bauer Rüben, Mist, Heu oder Stroh geladen. Die jungen Leute heute? Laden deutlich mehr: Handy, Apple-Watch, Tablet, Laptop, Fitness-Tracker, Kopfhörer, und und und. Der technische Fortschritt: Fluch und Segen. Aber ehrlich gesagt schon oft ein Segen. Denk‘ ich immer wieder, wenn ich Wasser für Nudeln, Weißwürste usw. koche. Und womit? Natürlich mit dem Wasserkocher! Aus meiner Sicht das Sinnbild für technischen Fortschritt schlechthin! Wasser rein, Schalter nach unten gedrückt, etwas gewartet, fertig. Sensationell! Hört sich vielleicht blöd an. Aber denkt doch einmal zurück. Wasser ganz früher zum Kochen zu bringen, hieß: Holz sammeln, Feuer machen, Wasser in den Kessel, auf das Feuer stellen - und warten. Später, auf der Platte des Holzherdes, nicht viel besser: Holz rein, anschüren, Wasser drauf, warten, warten, warten. Elektroherd: nicht sooo viel besser. Dann der Durchbruch: der Wasserkocher, siehe oben. So, und jetzt wird es philosophisch. Im Vergleich zu früher sparen wir alleine beim Kochen von einem Liter Wasser eine gute Stunde ein. Und was machen wir? Legen wir uns hin, schlafen etwas, oder genießen, bis die gesparte Stunde vorbei ist und freuen uns so über die gewonnene Zeit? Denk‘ doch nicht dran! Wir hetzen weiter und widmen uns der nächsten Arbeit. Und so machen wir es mit allem, was uns der technische Fortschritt beschert hat: Zeit gewonnen, hergeschenkt, weitergehetzt. Weil wir blöd sind! Am Schluss wieder etwas Lustiges zum Thema: „Mein Chef verlangt von mir, dass ich statt E-Mail per Fax mit ihm kommuniziere. Was soll ich als nächstes machen? Die Pferde tränken? Das Katapult beladen? Oder ein Kettenhemd knüpfen??? Servus, der Eustach. |
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