FREDI BREUNIG

Fredis Glosse

Wo ist die versteckte Kamera?

28.01.2025

Ihr kennt sicher alle das Gefühl, wenn man in irgendeiner blöden, unglaublichen Situation ist und denkt: „Wo ist sie, die versteckte Kamera?!“ Man kann einfach nicht glauben, was einem gerade widerfährt und denkt, man ist bei „Verstehen Sie Spaß“? Ist mir neulich so gegangen, als ich auf meinem Handy eine neue App der Krankenkasse installieren wollte. Logisch und gut, dass bei einer Krankenkasse hohe Sicherheitsstandards gelten, aber da haben sie doch etwas übertrieben. Ich musste mich registrieren, per Post PIN und PUK anfordern, bevor ich dann mein Krankenkassenkärtchen scannen sollte. Mit meinem Handy. Also: Kärtchen auf den Tisch gelegt, die Handykamera darauf gehalten und versucht, zu scannen. Ist ums Verrecken nicht gegangen und der Vorgang ist ständig erfolglos abgebrochen worden. Dann habe ich gelesen: „Entfernen Sie zum Scannen die Handyhülle.“ Ich wollte gescheit sein und dachte: solange die Kameralinse auf der Rückseite frei ist, müsste es doch trotzdem gehen. Ist es aber nicht. Dann hat mir eine freundliche Hotline-Dame erklärt, dass das Scannen meines Kärtchens nicht über die Kamera funktioniert, sondern über einen Sensor im Innersten meines Handys. Also: Hülle ab, gescannt – ging! Halleluja! Dann kam der Moment, in dem ich mich bei „Versteckten Kamera“ gewähnt habe. „Wippen Sie Ihr Smartphone hin und her. Anhand Ihrer Bewegungen wird ein besonders sicherer Schlüssel angelegt.“ Na gut. Ich habe mein Gerät hin und her gewippt, während ein Fortschrittsbalken angezeigt hat, wie lange ich noch wippen muss. Und jedes Mal, bevor ich kurz vor einer Sehnenscheidenentzündung war, ist der Vorgang abgebrochen worden und ich musste mit dem Wippen von vorne anfangen. Viermal, fünfmal, sechsmal. Irgendwann habe ich mich schon zur Hotline sagen gehört: „Aber merken kann ich mir die ganzen Bewegungen nicht. Und ob ich es noch mal genauso hinbringe, weiß ich auch nicht!“ Irgendwann hat es geklappt und die arme Seele hatte ihre Ruhe. Gott sei Dank! Es ist nicht mehr aufzuhalten, aber für mich sind das Internet und Handys die Wurzel vieler Probleme, die wir zurzeit haben. Drum zum Schluss noch ein Witz zum Veräppeln der (un-)sozialen Medien. Internet: „Ohne mich seid ihr nichts!“ Wikipedia: „Ich weiß alles!“ Google: „Ich hab‘ alles!“ Facebook: „Ich kenn‘ alle!“ Instagram: „Ich hab‘ alle eure Fotos!“ Elektrizität: „Redet nur weiter...“ Super-Konter!!! Servus, der Eustach.


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