Fredis Glosse
Exen, Espressi und Bier in Maßen (Hochdeutsch) | 24.09.2024 |
Das ist auch jedes Jahr dasselbe: kaum ist die Schule wieder losgegangen, steht auch schon wieder das Oktoberfest in München vor der Tür. Am vergangenen Samstag ist das erste Fass Bier angestochen worden. Wie immer live im Fernsehen zu verfolgen. Aber zuerst zurück zur Schule. Schöne Geschichten spielen sich da ab. Und die Schulkinder sind raffiniert geworden! Fragt die Lehrerin ein Mädchen: „Was habt ihr denn in den Ferien gemacht?“ Darauf die Schülerin: „Nicht viel. Es reicht keinesfalls für einen Aufsatz.“ Ja, ja, die jungen Leute. Bloß nichts arbeiten. Und jetzt gibt es auch noch eine Petition gegen „unangekündigte Schultests“, in Kurzform „Ex“ genannt. Begründung: „Stress Panik und hoher psychologischer Druck“. Ja, soweit sind wir. Der Schulbeginn wird auch immer durch die Medien begleitet. Im Radio habe ich gehört, wie ein Moderator gesagt hat: „Sicher haben auch Sie in diesen Tagen kleine Menschen gesehen, die einen großen Ranzen auf dem Rücken getragen haben.“ Da habe ich kurz überlegt und bei mir gedacht Nein, so klein waren die Menschen, die ich gesehen habe, gar nicht, und ihren großen Ranzen haben sie auch nicht hinten auf dem Rücken, sondern vorne am Bauch getragen …… Zurück zu Deutschlands größtem Massenbesäufnis, dem Oktoberfest. Das mittlere Festwochenende nennt sich „Italiener-Wochenende“, weil da eine Völkerwanderung von südlich der Alpen auf die andere Seite einsetzt und Italiener in Heerscharen nach München pilgern, um sich die Kante zu geben. Wobei sie, die Italiener, eh ein komisches Volk sind. Als „Blinder“ und „Kulturbanause“ gilt in deren Augen, wer einen Cappuccino noch nach 12 Uhr bestellt und der, der zu Spaghetti einen Löffel bestellt. Da frage ich mich: warum denn nicht? Und dann das Lieblingsgetränk der Italiener: der Espresso. Umwelttechnisch ist jemand, der ein Maß Bier auf dem Oktober trinkt, einem Espresso-Trinker haushoch überlegen. Bestellt jemand ein Maß Bier, trinkt es leer und gibt den Krug zurück, muss nur der Krug gespült werden. Und da war immerhin ein Liter Flüssigkeit drin. Beim Espresso kommt: eine Untertasse, ein klitzekleines Tässchen, ein Löffelchen, ein Zucker und eine Produktmenge von 25 Milliliter. Das sind lächerliche 2,5 % eines Maß Bieres! Und dafür muss die Untertasse, das Tässchen und das Löffelchen gespült werden. Und die Verpackung vom Zucker entsorgt werden! Nachhaltig ist das nicht gerade. Da lieber ein Maß Bier getrunken und damit die Umwelt geschützt. Prost! Servus, der Eustach. |
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