Fredis Glosse
Das kann ins Auge gehen! (Hochdeutsch) | 13.08.2024 |
Für meine heutige Geschichte musste ich wieder mal das Internet bemühen und habe danach gesucht, wo der Spruch „Ein Dorn im Auge“ herkommt. Ich bin fündig geworden. Es war zu lesen: „Diese Redewendung bezieht sich darauf, dass jemand einem anderen ein Ärgernis ist und ihn sauer macht. Der Spruch kommt ursprünglich aus der Bibel. Gott hat Moses und seinem Volk gesagt, dass sie aus Ägypten ausziehen sollen. Er befiehlt ihnen, die Einwohner dort zu vertreiben. Und droht: "Werdet ihr die Einwohner nicht vertreiben, so werden euch die, die ihr überbleiben lasset, zu Dornen werden in euren Augen." Wieder etwas gelernt! Die Frage ist nur, wie lange es diesen Spruch noch geben wird. Wahrscheinlich heißt es nämlich bald: „Er ist mir ein Deckel im Auge.“ Warum? Ihr wisst es alle aus leidvoller Erfahrung. Seit kurzer Zeit dürfen sich wegen einer neuen EU-Verordnung die Deckel nicht mehr von Plastikflaschen lösen. Grund: sie sollen nicht als Müll enden und so dem Recycling der zugehörigen Flasche entgehen. Horden von Produktentwicklern bei den Flaschenherstellern haben sich in unzähligen Meetings, Entwürfen, Versuchen, Ideen und Mustern darauf vorbereitet, der Verordnung zu entsprechen. Und es am Ende geschafft, dass die Deckel nach dem Aufschrauben schräg wegklappen, mit händischer Unterstützung des Verbrauchers zur Seite klappen und dann einrasten. Eine ingenieurstechnische Meisterleistung, die wir nur unterstützen können, indem wir den Deckel nicht mit Gewalt abreißen und irgendwie verkrampft versuchen, unfallfrei zu trinken und uns den Deckel aus dem Auge zu halten. Hinweise wie „Lass‘ mich dran fürs Recycling.“ oder „Aufdrehen, zurückbiegen, Deckel nicht abdrehen.“ sollen auch die ganz Dummen dazu animieren, bei dem Zirkus mitzumachen. Coca-Cola hat sogar ein Erklärvideo für die „Lass-mich-dran-Deckel“ veröffentlicht. Für die komplett Blöden. Gut, jetzt geht es bis jetzt zum Glück nur um Wasser, Limo, Schorle und so ein Zeugs. Die Bierflaschen mit den Kronkorken sind (bis jetzt) verschont geblieben. Ich wette jetzt schon darauf: nicht mehr lange. Noch zwei, drei Jahre, dann muss auch der Kronkorken - wahrscheinlich an einer metallischen Brücke, die sich nicht lösen darf - an der Bierflasche bleiben. Und wenn du nicht aus einem Maßkrug oder einem ganz normalen Bierglas trinkst, besteht dann höchste Unfallgefahr! Egal, machen wir die Pflänz mit und die Welt geht in 5.000 Jahren halt eine halbe Stunde später unter. Servus, der Eustach. |
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