FREDI BREUNIG

Fredis Glosse

Wo ist der "Engelbert" von Strauss hingekommen? (Hochdeutsch)

16.07.2024

So, fertig ist die Fußball-EM und alles geht wieder seinen gewohnten Gang. Schon erstaunlich, wie der Fußball ein ganzes Land in Hochstimmung versetzen kann, obwohl ja jedem klar sein muss, dass vorhandene Sorgen und Probleme danach immer noch da sind. Sie waren bei vielen Leuten nur solange ausgeblendet, bis Deutschland ausgeschieden ist. Mich hat der Fußball natürlich auch interessiert, aber wie immer waren es die unscheinbaren Nebensächlichkeiten, die die EM für mich sehenswert gemacht haben. Die Bandenwerbung zum Beispiel. Aufgefallen ist mir, dass „Engelbert Strauss“ seinen „Engelbert“ aus dem Firmennamen getilgt hat. Wahrscheinlich weil der Vorname Engelbert im Gegensatz zu Oskar, Emil, Anton oder Justus heute kaum noch gewählt wird. Der Vogel Strauss als Logo der Firma ist jetzt auch nicht mehr so detailliert wie vorher, man hat ihn deutlich vereinfacht und idealisiert. Ein gutes Angebot macht Strauss auch ohne seinen Engelbert nach wie vor. Kein Witz: sie bieten Arbeitsklamotten im „used look“ an. Die Hosen und Jacken sehen, obwohl nagelneu, so aus, wie wenn sie schon ein paar Jahre alt sind und schon einige Baustellen hinter sich haben. Praktisch, wenn man ein Faulenzer ist, aber nach außen hin zeigen will, wie fleißig man ist. Schlimm! Eine andere Unsitte ist mir bei den Übertragungen auch noch aufgefallen. Und ich behaupte, dass da der Welt-Brauerbund dahintersteckt. Wenn ein Tor fällt, schütten die Fans vor Begeisterung Bier im Wert von einigen tausend Euro weg. Die Becher fliegen und das gute Bier, das viel Geld gekostet hat und für das man lange angestanden war, fliegt mit weg. Dann greift der Video-Schiedsrichter ein, das Tor wird zurückgenommen und das Bier ist umsonst vernichtet worden. Versteh‘ wer will, ich als sparsamer Mensch nicht. Der englische Schiedsrichter Anthony Taylor denkt übrigens auch so – und hat Fingerspitzengefühl bewiesen. Hat im Spiel Deutschland - Spanien den Handelfmeter nur deshalb nicht gegeben, weil schon die 106. Minute angebrochen war. Hätte es Elfmeter für Deutschland gegeben und Kai Havertz - oder wer auch immer - hätte verwandelt, wäre das Bier wieder geflogen und für ein Neues hätte es nicht mehr gereicht, weil nur noch knapp zehn Minuten Zeit gewesen wäre. Ein feiner Mensch, der Anthony! Ein Pfeifen-Heini ist er trotzdem. Weil es freilich ein glasklarer Elfmeter war!!!!! Servus, der Eustach.


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