Wie viele Leute in unserem Landkreis, verfolge natürlich auch ich die Entwicklung beim Fußball in Aubstadt mit großem Erstaunen. Spitzengruppe Regionalliga Bayern - sensationell! Und nachdem sich das ja hartnäckig hält, muss man sich so langsam aber sicher, wenn nicht heuer, dann halt in zwei/drei Jahren, doch einmal mit dem Gedanken „Nur mal gesetzt den Fall ……..“, sprich Aufstieg in die dritte Liga, befassen. Ich habe mir einmal die aktuell geltenden Anforderungen angesehen. Ein Stadion mit mindestens 5.001 Plätzen, davon 2.000 Sitzplätze: kann man bauen. Flutlicht mit 800 Lux: kann man kaufen. Rasenheizung oder komplett überdachtes Stadion. Heizung ja, komplett überdacht – Puuh!!! Doping-Kontrollraum, VIP-Raum, Merchandising-Stand: ein Klacks. Hauptamtlicher Fanbeauftragter, dreimal pro Saison offener Fan-Dialog: geschenkt! So weit, so gut. Aber jetzt muss ich den Finger gnadenlos in die Wunde legen: Anreise der Gäste-Fans. Als Beispiel Dynamo Dresden, die noch in der 3. Liga spielen. Bringen im Schnitt ca. 2.000 Fans zu einem Auswärtsspiel mit und sind damit nach noch vor 1860 München und Rot-Weiss Essen Rekordhalter. Wie kommen 2.000 Dresden-Fans an einem stinknormalen Samstag bis 14 Uhr nach Aubstadt - und vor allem: wieder heim??? Alle derzeitigen Drittligisten (auch Verl und Sandhausen) haben einem Bahnhof. Aubstadt nicht. Also Internetseite Deutsche Bahn gefragt: „Dresden-Aubstadt“. ICE Dresden – Erfurt, dann über Bamberg nach Coburg, und mit dem „Coburger“ nach Bad Königshofen. Weil dann kein Bus nach Aubstadt fährt, empfiehlt die Deutsche Bahn tatsächlich, von KÖN erst nach Bad Neustadt zu fahren und dann mit dem Bus zurück nach Aubstadt (!). Alternative: „callheinz“!!! Info: „Im Einsatz sind zwei Fahrzeuge mit bis zu 6 Sitzplätzen.“ Die nützen wir natürlich gnadenlos aus. Rechnung: für 2.000 Dresdner Fans braucht man nach Adam Riese knapp 167 der Kleinbusse. Zwei Heinz‘ als Fahrer werden wir finden. So. Wenn man von Bad Königshofen Tuchbleiche bis Aubstadt NGN-Arena hin und zurück 20 Minuten rechnet, sind für die 167 Fahrten 3.340 Minuten = 56 Stunden nötig. Die erste Heinzchen müssten also am Donnerstag früh um pünktlich um 6 Uhr beginnen (und dann Tag und Nacht fahren!), um bis Samstag 14 Uhr alle Sachsen in Aubstadt zu haben. Viel Spaß!! Noch ein Gedanke zur Nachhaltigkeit: für die Rasenheizung kein Problem, denn notfalls ist so etwas später auch für den Anbau von Zuckerrüben oder Kartoffeln ganz hilfreich. Servus, der Eustach.