Heute habe ich wieder einmal etwas aus der Kategorie „Wirklich nicht, oder??!“ Unglaublich, aber wahr. Ich fange mal so an: ich bin in Großeibstadt aufgewachsen und da gab es damals die Elsbeth und die Dölls Irma, die beide jeweils einen kleinen Laden hatten. Die Elsbeth war etwas besser sortiert als die Irma und zu meinem Elternhaus auch näher gelegen. Und wenn dann im Haushalt etwas gefehlt hat, hat meine Mutter oft gesagt: „Spring mal schnell zur Elsbeth, ich habe keinen Zucker mehr.“ Also bin ich zur Elsbeth gerannt und keine zehn Minuten später war wieder Zucker im Haus. Das war so einfach, weil unsere Dörfer halt so aufgebaut waren, wie sie es waren. Die Kirche ziemlich in der Mitte, der Dorfplatz auch, die älteren Häuser und Höfe auch im Ortskern, die neuen Häuser etwas weiter draußen und oft spöttisch als „Millionenviertel“ bezeichnet. Und was hat das jetzt alles mit der Kategorie „Wirklich nicht?!“ zu tun? In Saudi-Arabien entsteht derzeit zwischen Neom am Roten Meer und der Stadt Tabuk „The Line“. Das ist eine Großstadt, die nur 200 Meter breit, aber – Achtung - 170 Kilometer lang werden wird! Ja, ihr habt richtig gelesen, 200 Meter breit und 170 Kilometer lang. Alles soll noch dazu 500 Meter hoch werden und 9 Millionen Leute sollen in diesem Bandwurm wohnen, leben und arbeiten. Unvorstellbar, oder? Bei uns im Landkreis würde das schon alleine an der schieren Größe scheitern. Gut, mit den 200 Metern Breite hätten wir kein Problem, das ginge selbst zwischen Weisbach und Ginolfs. Aber bei den 170 Kilometern Länge wäre ja schon bei gut einem Drittel Schluss und der Platz würde uns ausgehen. Eine Stadt, die 200 Meter breit und 170 Kilometer lang ist? Und 9 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner? Da wohnen 265.000 Leute auf einem Quadratkilometer. Bei uns im Landkreis: 79!!! Und von wegen „Spring‘ mal schnell zur Elsbeth und hole ein Päckchen Zucker.“ Wenn die saudi-arabische Elsbeth mit ihrem Laden in Neom am Roten Meer ist und du wohnst am anderen Ende, also 170 Kilometer entfernt, bist du wegen des Zuckers selbst mit dem Auto knapp vier Stunden lang unterwegs. Verrückte Welt! Aber der Herrgott hat es ja vorgemacht und Tiere zwischen Floh und Tausendfüßer geschaffen. Im Vergleich sind wir also der Floh und „The Line“ ist der Tausendfüßler. Mein Lieblingstier, wenn es um richtig blöde Witze geht. Kostprobe? Der Tausendfüßler-Mann zählt: „997. 998, 999, 1.000, 1.001.“ Dann einen Freudenschrei: „Schatz, es ist ein Junge!!!“ Servus, der Eustach.