FREDI BREUNIG

Fredis Glosse

"Fresst und sauft, ihr Dackel!" (Hochdeutsch)

20.06.2023

Neulich habe ich einen Spruch gehört, der mich als einen auch schon etwas älteren Zeitgenossen so richtig gefreut hat: „Für mich sind die Alten nicht altes Eisen, sondern Edelstahl.“ Wow! Das geht in Zeiten von Jugendwahn landauf landab je runter wie Öl! Es ist aber auch so. In der Fußball-Bundesliga muss ein Schiedsrichter aufhören, wenn er älter als 47 ist - egal wie gut er pfeift. Im Berufsleben gilt man als alt, wenn man 50 ist und wenn es um Neueinstellungen geht, werden eher Leute so um die 30, 40 gesucht. Und manchmal haben die Jungen ja auch so richtig gute Ideen! Bei der Konstruktion von Bierzeltgarnituren zum Beispiel. Ist mir neulich aufgefallen. Jahrzehntelang haben sich Generationen an Bierzeltgängern geärgert, wenn sie am Tisch außen sitzen mussten. Ständig hatte man dieses saublöde Eisengestell zwischen den Beinen und hat sich die Knie angeschlagen, weil dieses Ding rechtwinklig und genau dort war, wo man es überhaupt nicht brauchen konnte. Jetzt gibt es neue Bänke mit gebogenen Beinen und die bieten wunderbar Platz für unsere unteren Extremitäten. Da muss ja auch erst einmal einer daraufkommen. Kompliment! Die Alten waren scheinbar doch nicht so gescheit, wie man sie immer hält. Oft haut es mit der Jugend aber auch nicht hin. Im Fußball zum Beispiel. Beim glorreichen FC Bayern hat man die jungen Salihamidži? und Kahn gejagt und die alten Hoeneß und Rummenigge sind zurückgekommen. Ähnlich bei der Nationalmannschaft. Der Bierhoff ist weg, der alte und einzige Rudi Völler gekommen. Trotzdem klappt es mit unseren jungen Fußballern nicht. „Die Mannschaft“ hat sich zu weit von den Fans entfernt und gilt als eitel, unnahbar und abgehoben. Hat jetzt auch Niclas Füllkrug, (Noch-) Torjäger von Werder Bremen festgestellt. Er, Füllkrug, hat gesagt: „Wer sind von früher die beliebtesten Fußball-Profis? Wenn wir mal an Mario Basler denken, der in Bremen gefeiert wurde wie sonst was - der hat auch nicht wie ein Vollprofi gelebt. Das ist zum Anfassen, wenn jemand kritisch ist, über die Stränge schlägt oder mal nicht perfekt ist.“ Jawohl!!! Das ist die Lösung! Weg mit dem Fußball-Robotern wie Kimmich & Co. und her mit Typen wie früher Effenberg, Breitner, Kruse oder Sammer! Und ein guter Fußballtrainer könnte zu seinen Spielern genau das sagen, was bei uns mal ein Vereinsvorstand am Ende seiner Rede beim Festkommers ausgerufen hat: „Fresst und sauft, ihr Dackel!“ Servus, der Eustach.


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