FREDI BREUNIG

Fredis Glosse

Das Gerät ist vorhanden (Hochdeutsch)

11.04.2023

Und? Habt ihr Ostern gut herumgebracht? Und wolltet ihr auch wie ich und meine Frau zum Essen, habt aber keinen Platz mehr in einer Wirtschaft bekommen? Schlimm heutzutage, oder nicht? Auf der einen Seite werden die Leute, die zum Essen gehen wollen, immer mehr (das Vermögen ist noch vorhanden), auf der anderen Seite werden aber die, die man dafür braucht, immer weniger. Personalmangel allerorten und wo man nur hinschaut. Wirtschaften gehen jetzt schon dazu über, die Zeit, in der man da sein kann, auf 90 Minuten zu beschränken. Dann kommt die nächste Schicht. Aus und vorbei die Zeiten, wo man um halb zwölf zum Essen gehen konnte, um sich in aller Ruhe zu unterhalten, zu essen und zu trinken, bis man keine Lust mehr hatte, und so nach drei Stunden wieder heim in Richtung Couch gewackelt ist. Böse Zungen behaupten ja, dass manche Männer jetzt schon zwei oder gar drei Bier auf einmal bestellen, um auf ihr Quantum zu komme. Verdenken kann man das, was die Wirtsleute jetzt machen, denen ja nicht. Sie haben eine Riesennachfrage und jede Minute, in der ein Koch oder eine Bedienung da ist, will ausgenutzt sein. Und sie halten schließlich auch die ganze Einrichtung vor und wollen dann auch Geld verdienen. So wie die Krankenhäuser, wenn es nach den neuen Finanzierungsplänen von Karl Lauterbach geht. Er, unser aller Gesundheitsminister, will von den damals von ihm selbst mit eingeführten Fallpauschalen wieder abrücken und die Krankenhäuser zum Teil schon alleine dafür bezahlen, dass die ihre Einrichtung für kommende Patienten vorhalten. Ohne schon etwas zu machen. Das bringt mich zu einem meiner Lieblings-Aufregerthemen, den Rundfunkgebühren. Jahrelang habe ich mich mit der GEZ gestritten, weil ich berechtigt behauptet habe, zwar einen Fernseher zu besitzen, aber nicht zu schauen. „Das Gerät dazu ist vorhanden.“, war wiederholt der Grund dafür, weshalb ich trotzdem brav und nicht wenig bezahlen musste. Aber jetzt hole ich zum Gegenschlag aus und beantrage auf meine alten Tage noch einmal Kindergeld! Die Antwort kann ich mir jetzt schon vorstellen: „Sie sind unserer Ansicht nach für Kinder zu alt und aufgrund Ihrer uns bekannten Lebensverhältnisse ist es ausgeschlossen, dass Sie weitere Kinder bekommen.“ Und meinen Konter darauf weiß ich auch schon: „Mag sein, Damen und Herren, aber das Gerät dafür ist vorhanden!“ Servus, der Eustach.


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