FREDI BREUNIG

Fredis Glosse

Leute von heute (Hochdeutsch)

28.03.2023

Die Zeitung wie die, die ihr gerade lest, ist im Vergleich zum Beispiel zu „Süddeutscher“ oder „Frankfurter Allgemeine“ ja vergleichsweise übersichtlich aufgebaut: Hauptteil - Wirtschaft mit Sport - Franken - Lokalteil, fertig. Und jede und jeder von uns hat wahrscheinlich sein ganz eigenes System, in welcher Reihenfolge er seine Zeitung liest. Entweder einfach von vorne nach hinten oder erst den Lokalteil und dann alles andere. Man will ja schließlich gleich am Anfang wissen, was hier bei uns passiert ist. Die Online-Leser wissen das ohnehin schon lange, denn die schauen am Abend zuvor schon hinein, um sich früh gedruckt noch einmal bestätigen zu lassen, ob es auch stimmt, was auf dem Monitor zu lesen war. Fragt mich nicht warum, aber ich fange mit Franken an, dann Lokalteil, dann Wirtschaft/Sport. Erst am Schluss lese ich den Hauptteil. Die vielen Beilagen am Samstag hebe ich mir für Sonntagfrüh auf, damit ich da auch etwas zu lesen habe. Viele werden es nicht zugeben, aber ich behaupte einmal, dass vor allem die Frauen jeden Tag gespannt darauf warten, was auf der letzten Seite des Frankenteils in der langen Spalte ganz links steht, die mit „Leute von heute“ überschrieben ist. Klatsch und Tratsch über mehr oder weniger berühmte Leute. Ich lese das auch mehr oder weniger interessiert - und staune immer wieder. Und zwar über die Blödheit dieser Leute und die Sorgen, die die haben. Meine ganz spezielle Freundin ist Paris Hilton. Wie der Name schon sagt, eine Hotel-Erbin, und eine Stinkreiche noch dazu. Kurz vor Silvester 2022 war wörtlich zu lesen: „Paris Hilton hat sich nach eigenen Angaben Eizellen entnehmen lassen. „Wir haben Tonnen davon, die auf uns warten.“, sagte sie dem Magazin „People“. „Wir wussten, dass wir eine Familie gründen wollten. Normalerweise bin ich 250 Tage des Jahres mit dem Flugzeug unterwegs, dachte ich, lass uns einfach alle Eizellen lagern und bereit machen.“ Hammer, oder? Anscheinend hat es dann auch mit dem ersehnten Nachwuchs funktioniert, denn kürzlich (24. Februar) stand unter „Leute von heute“ über die Hilton’s Paris: „Unser Sohn heißt Phoenix Barron Hilton Reum. Phoenix deshalb, da ich mich schon vor Jahren entschieden habe, als ich nach Städten, Ländern und Staaten gesucht habe, die zu Paris und London passen.“ Nun wissen wir es. Schade, dass unser Sohn schon getauft ist. Sonst würden wir ihn „Ottelmannshausen Justin Greb Interconti Schmitt" nennen. Servus, der Eustach.


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