FREDI BREUNIG

Fredis Glosse

Babyboomer und Rentnerschwemme

23.11.2021
Eigentlich ist doch völlig klar und logisch, wie unsere Gesellschaft funktionieren könnte und die Jugend das Alte ablöst. Die Jüngeren werden älter, die Älteren gehen in Rente und wenn nicht alles schiefgeht, müsste dieses System jahrzehntelang ohne Probleme so weiter funktionieren. So hätte man es sich denken können. Aber erstens kommt es ja bekanntlich meistens anders und zweitens als man denkt. In den nächsten Jahren gehen die sogenannten Babyboomer, also die, die zwischen 1960 - 1970 geboren sind, in Rente und unten bei den Jungen kommt vergleichsweise wenig nach. Deutlich zu wenig und viel zu wenig! Die paar, die da sind, wollen alle aufs Gymnasium und studieren und an allen Ecken und Enden klemmts beim Personal wie nur was. Firmen finden keine Lehrlinge und Arbeitskräfte mehr, Krankenhäuser und Seniorenheime kein Pflegepersonal, Gasthäuser keine Bedienungen. In Geiselwind hat der Freizeitpark an Halloween junge Leute gesucht, die als Geister auftreten – Fehlanzeige! Über das Vereinigte Königreich (UK) brauchen wir gar nicht zu reden. Wegen des Brexits gibt es dort zu wenig LKW-Fahrer. Jetzt fahren viele Busfahrer LKW, nun stehen die Busse ohne Fahrer da. Not und Mangel allerorten. Gewöhnt euch schon mal daran, dass wir uns zukünftig vermehrt mit Automaten und Selbstbedienung befassen. Die Alten müssen deswegen oft länger bleiben als geplant und das funktioniert manchmal höchst erstaunlich gut Thomas Gottschalk und Claudia Pechstein, um nur zwei zu nennen. Der Gottschalk hat im blühenden Alter von 71 neulich „Wetten, dass ……“ moderiert, als wäre er nie fort gewesen und hat seinem ZDF fast 15 Millionen Zuschauer beschert. Für mich noch erstaunlicher, was die Eisschnellläuferin Claudia Pechstein leistet. Denn während es für einen Fernsehmoderator wie Gottschalk eigentlich keine biologische Grenze gibt, solange er einigermaßen geradeaus laufen und reden kann, ist das im Spitzensport schon anders. Noch dazu in einer Sportart wie Eisschnelllauf, wo die Leistung glasklar gemessen werden kann. Pressemeldung neulich: „Bei den Deutschen Meisterschaften in Inzell am 29.10.21 gewann die 48-jährige (!!!) Claudia Pechstein über 3000 m ihren 40. Titel mit fast fünf Sekunden vor mehr als 20 Jahre jüngeren Konkurrentinnen. Über 5000 Meter kam der 41. DM-Titel hinzu – mit noch größerem Vorsprung.“ Muss ich noch etwas sagen? Ich glaube nicht. Servus, der Eustach.

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