FREDI BREUNIG

Fredis Glosse

Vorurteile - nichts als Vorurteile! (Hochdeutsch)

18.08.2020
Vorteil oder Tatsache? Das ist ja oft die Frage, wenn es um die Beurteilung von Sachen geht, die uns tagtäglich begegnen. Es ist ja wirklich so, dass man Leute, die irgendetwas anders machen als man selbst, nicht selten mit einem Vorurteil abstempelt und in eine gewisse Ecke stellt.“Leut‘, die Schokolade mit Chili mögen, leiden unter Geschmacksverirrung!“ sagen viele. Typisches Vorurteil. Ich verstehe es zwar auch nicht, wie einem Schokolade mit Chili schmecken kann (entweder ich will süß oder scharf essen), aber wenn das diesen Leuten schmeckt - warum denn nicht? Leben und leben lassen. Beispiel Nummer 2: „Politiker sind doch alles Gauner!“. Schwerwiegender Vorwurf. Es gibt halt leider immer wieder Fälle, die das Vorurteil stützen und schüren. Erst neulich: die Berliner Senatorin für Stadtentwicklung und Wohnen, Katrin Lompscher (Linke), hat erst übersehen, dass sie Aufsichtsratsvergütungen für ihre Pöstchen in landeseigenen Unternehmen nicht wie vorgeschrieben an die Landeskasse zurückgegeben hat. Dann hat sie gemerkt, dass sie auch noch vergessen hat, die Einnahmen zu versteuern. Dumm gelaufen. Rücktritt - Schluss, aus, fertig! Ein weit verbreitetes Vorurteil ist es auch, dass die Leute zunehmend berechnend werden und nur auf ihren eigenen Vorteil aus sind. Aber auch hier gibt es etliche Beispiele, die die Vermutung stützen, dass das gar kein Vorteil ist, sondern so ist. Du triffst Bekannte, erzählst, dass du neulich rein zufällig ganz bei ihnen in der Nähe warst und hörst: „Na wärt ihr doch einmal vorbeigekommen!“ Klar! Können die leicht sagen, denn es ist ja schon vorbei. Hättest du vorher gefragt, hätten diese Spezialisten wahrscheinlich gesagt, dass sie nicht da sind. Einen schönen Witz, der vor Vorurteilen nur so strotzt, will ich euch nicht vorenthalten. Die Wissenschaft streitet sich angeblich immer noch darüber, was für ein Landsmann die berühmte Gletschermumie Ötzi war. Dass es ein Österreicher war, schließt die Wissenschaft mittlerweile sicher aus, weil man bei Ötzi Hirn gefunden hat. Ein Italiener kann es auch nicht gewesen sein, denn schließlich hatte unser Freund aus dem Ötztal Werkzeug dabei. Einen Schweizer, bekanntlich nicht die schnellsten, hat man lange für möglich gehalten, denn Ötzi ist sogar von einem Gletscher überholt worden. Am Ende dürfte aber ziemlich sicher sein, dass Ötzi ein Deutscher war. Warum? Ganz klar: wer sonst geht schon mit Sandalen ins Gebirge??? Servus, der Eustach.

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