FREDI BREUNIG

Fredis Glosse

Quexit und Wixit (Hochdeutsch)

22.01.2019
Irgendwie ist es schon überraschend, dass es Wörter und Abkürzungen gibt, die man vorher nie gehört hat und die dann in aller Munde sind. Ich öchte nicht wissen, wie oft ich in den vergangenen Wochen das Wort „Brexit“ gehört habe. Noch vor drei Jahren nie! Der Mensch versucht immer wieder, Abkürzungen und griffige Ausdrücke für Organisationen, Vereinigungen, Firmen usw. zu finden, die sich gut aussprechen lassen. Die NATO, die UNO oder UNICEF sind schöne Beispiele. Dann gibt es Firmennamen, die weltbekannt sind, bei denen viele aber nicht wissen, was die Namen bedeuten und wie sie entstanden sind Adidas ist zum Beispiel die Abkürzung von Firmengründer Adi Dassler. Der Gummibärchenkrösus Haribo steht für Hans Riegel, Bonn und Eduscho kommt vom Gründer Eduard Schopf. Schön waren früher auch die Späßchen mit Fiat („Fehler in allen Teilen“), Edeka („Ein deutscher Esel kauft alles“) und die Gedichtchen wie „Ein bisschen Blech, ein bisschen Lack und fertig ist der Hanomag!“ oder „Jeder Pobel fährt nen Opel“. Der berühmt-berüchtigte Brexit ist ein sogenanntes Kofferwort. Das sind Kunstwörter, die aus mindestens zwei überlappenden Wörtern entstanden sind. „Brunch“ aus „Breakfast“ (Frühstück) und „Lunch“ (Mittagessen), „Mechatroniker“ aus „Mechaniker“ und „Elektroniker“ und „Brexit“ eben aus „Britain“ und „Exit“. Und sobald in irgendeinem anderen Land eine ähnliche Austrittsdiskussion beginnt, wird sofort nach einem neuen Kofferwort in Anlehnung an den Brexit gesucht. Bei Griechenland der „Grexit“, bei Frankreich der „Frexit“ und bei Deutschland der „Dexit“. Und lass‘ es doch einmal bei uns im Landkreis losgehen. Wenn sich die Randlagen Strahlungen, Sulzdorf, Fladungen oder Burglauer mit Austrittsgedanken tragen würden, hätte man in der Reihenfolge Strexit, Suxit, Flexit und Buxit. Verlören Querbachshof, Huflar oder Windshausen die Lust und wollten raus aus Rhön Grabfeld, gebe es Quexit, Huxit und gar Wixit! Ich will jetzt endlich auch noch einmal schnell nach England. Wer weiß, wie lange das noch geht. Aber ich traue dem Linksverkehr nicht. Deswegen habe ich das in den vergangenen zwei Wochen bei uns einmal geübt. Solange ich draußen in der Flur und alleine auf der Straße war, ging es ja. Aber wie ich dann nach Bad Neustadt gekommen bin, ist der Zirkus losgegangen und ich habe schnell gemerkt: dieser Linksverkehr ist ja brandgefährlich! Vielleicht bleibe ich doch daheim ..... Servus, der Eustach.

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