FREDI BREUNIG

Fredis Glosse

Alles automatisch! Alles? (Hochdeutsch)

02.10.2018
Neulich bin ich eine Bundesstraße entlang gefahren und habe gesehen, wie ein fleißiger Arbeiter einen Straßengraben und die Böschung gemäht hat. Er hatte ein kleines Kästchen in der Hand und der Mäher, der wir eine kleine Raupe ausgesehen hat, ist ein paar Meter davon entfernt von ganz alleine gefahren und hat gemäht. Alles ganz einfach. Ein paar Tage zuvor hatte ich in der Zeitung gelesen, dass heute noch ungefähr 70 % der Arbeit von Menschen und schon 30 % von Maschinen gemacht werden. Und schon in sieben Jahren, also 2025, sollen 50 % der Mensch und die anderen 50 % die Maschinen machen. Und wie lange wird es dauern, bis 80 % die Maschinen und nur noch 20 % die Menschen machen? Der Arbeiter an der Bundesstraße ist dann auch schon lange überflüssig. Der Mäher macht es dann ganz alleine. Schon heute fahren die Mähdrescher und die Bulldogs per GPS und brauchen den ganzen Tag keinen Bauer. Bus-, Taxi-, LKW-, U-Bahn-Fahrer: brauchen wir schon bald nicht mehr. In Nürnberg fährt die U-Bahn schon seit ein paar Jahren führerlos. Baggerfahrer: sind auch bald überflüssig. So wie sämtliche Arbeiter, die Maschinen auf Baustellen fahren. „Ja, aber die Maurer, die kann man nicht ersetzen!“ hat der Gotthold gemeint. Nicht? In Australien gibt es einen Bauroboter, der ein Haus in zwei Tagen ganz alleine mauert. Kann schließlich Tag und Nacht durchmauern. Und säuft dabei kein einziges Fläschchen Bier! Dramatisch! Wie soll denn das einmal alles werden? Was machen die Leute, die dann keine Arbeit mehr haben und wie werden die bezahlt? Und wer geht dann überhaupt noch zum Arbeiten, wenn 80% die Maschinen machen? „Ich bin doch nicht blöd!“ Und was machen die Leute, die dann daheim und gut versorgt sind, den ganzen Tag? Gerade heute, wo eine Wirtschaft nach der anderen schließt? Fragen über Fragen. Eine davon habe ich mir selbst gestellt: was für eine Arbeit bleibt dann noch übrig, die eine Maschine nie und nimmer können wird? Wie ich überlegt habe, war ich gerade auf dem Abtritt gesessen, habe gespült und gemerkt, dass unser Klo verstopft ist. Und wie! So arg, dass ich einen Installateur rufen musste, der sich eine ganze Stunde lang mit einer Spirale und allerhand anderen Hilfsmitteln herumgeplagt hat, um meinen Thron wieder frei zu bekommen. Und in diesem Moment war ich mir sicher: das schafft eine Maschine nie! Also ihr jungen Leute: geht ins Handwerk. Das hat immer einen „Goldenen Boden“! Servus, der Eustach.

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