FREDI BREUNIG

Fredis Glosse

"Halt, mein Freund, wer wird denn gleich ......." (Hochdeutsch)

10.04.2018
So, Frühling ist's. Endlich! Aus mit der Fernsehschauerei aus lauter Langeweile im Winter. Es  wird aber auch Zeit, denn was sich die Fernsehsender derzeit leisten, geht ja auf keine Kuhhaut! Damit meine ich nicht einmal SAT.1, RTL, Pro 7 und Konsorten. Da kann man nicht mehr erwarten. Das Erste und das Zweite! Beispiel Ostermontag, abends nach der Tagesschau: auf dem Ersten um viertel neun ein Tatort, dann Donna Leon, dann noch ein Tatort. Auf dem Zweiten: ein Liebesmelodram, dann Mord im Mittsommer, kurz danach ein Actionthriller. Es gibt doch genug Mord und Totschlag auf der Welt! Muss da das Fernsehen auch noch einen Krimi nach dem anderen zeigen?! Was waren das früher noch für Zeiten! Einer wird gewinnen, Dalli-Dalli, Der Goldene Schuss, Wetten, dass ...... und und und. Man hat sich mit der Frau und den Kindern hingesetzt, Nüsschen und Chips raus, ein Bier aufgemacht und sich gut unterhalten lassen. Und vor allem alles gleich kapiert! Nicht wie heute, wo du bei der Werbung manchmal erst ganz am Ende erfährst, für was jetzt überhaupt geworben worden ist. Das war früher halt noch eine Sache! Da hast du die Werbung sofort verstanden und gewusst, was du am nächsten Tag kaufen sollst. Lenor! Eine der Flaschen ist in Zeitlupe von oben herunter in einen Stapel zusammengefalteter Frotteehandtücher hinein geplumpst. Hinein, wieder heraus, wieder hinein, wieder raus und noch einmal und noch einmal. Schön! Oder das HB-Männchen! Wollte zum Beispiel einen Strandstuhl aufbauen, das hat aber nicht hingehauen, bis es vor Ärger in die Luft gegangen ist. Und dann der berühmte Satz: „Halt mein Freund, wer wird denn gleich in die Luft gehen? Greife lieber zu HB, dann geht alles wie von selbst.“ Legendär! Oder „Der modische Arendt“. Ein Geschäft mit einer Glastür, in das ständig andere Leute hinein sind. Normale, verrückte, aufgedrehte mit einem Motorrad zum Beispiel. Und dazu immer der Satz: „Was sind das bloß für Leute, die immer zum Modischen Arendt rennen?!“ Und dann - ganz am Schluss - ist sie gekommen. Sie, auf die hauptsächlich die Männer gewartet haben. Splitterfasernackt, blond, groß. Ist zur Glastür hinein, hat den Kopf herumgedreht und kühl die Kamera gehaucht: „Was sind das bloß für Leute, die nicht zum Modischen Arendt gehen?“ Viel zu sehen war nicht, aber man hat gewusst: sie ist nackt. Der erste Sexfilm, den ich im Fernsehen gesehen habe. Servus, der Eustach.

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