FREDI BREUNIG

Fredis Glosse

Ein Bischof mit 51! (Hochdeutsch)

27.02.2018
Diese Meldung hat mich vor knapp zwei Wochen wie der Schlag getroffen: „Das Bistum Würzburg hat einen neuen Bischof!“ Nicht, dass ich mich nicht darüber freuen würde. Ganz im Gegenteil! Nur: der neue Bischof heißt nicht nur Jung, er ist es auch! 51! Und mein Problem: das ist der erste Würzburger Bischof, der jünger ist als ich! Ich bin nur froh, dass wir Papst Franziskus haben. Der ist schon 81 und soll von mir aus noch ein langes Leben haben. Ja, man wird halt nicht jünger. Das muss irgendwann einmal jeder Mensch einsehen. Machen aber nicht alle. Schau‘ dir nur einmal die Olympischen Winterspiele an, die wir jetzt in Südkorea hatten. Der japanische Skispringer Noriaki Kasai ist 45 und springt bei den jungen Flohhüpfern noch mit. Und den Biathleten Ole-Einar Björndalen mussten sie daheim in Norwegen fast festbinden, damit er nicht mit nach Pyeongchang und mitgelaufen ist. Oder Claudia Pechstein. Ist am vergangenen Donnerstag 46 Jahre alt geworden und beim Eisschnelllauf bei Olympia noch mitgelaufen. 5.000 Meter! Sieben Runden lang hat sie losgelegt wie die Feuerwehr, dann war der Ofen aus. Und sie danach: die ersten Runden konnte ich noch gut mithalten, dann ging es einfach nicht mehr. Ich weiß auch nicht, an was es lag.“ Ich will der guten Frau Pechstein ja nicht zu nahe treten, aber ich habe da so einen leisen Verdacht: könnte es vielleicht sein, dass die gute Frau für so eine Sportart nun doch langsam zu alt ist? Einsehen? Pfeifendeckel! „Gut, dann muss ich bis zur Goldmedaille eben noch vier Jahre lang warten.“ Peking 2022. Da ist Frau Pechstein dann knapp 50 und will trotzdem noch einmal angreifen. Meinen Segen hat sie. Sie muss halt sehen, wie sie ihre Schlittschuhe mit dem Gehwägelchen an die Eislaufbahn bringt. Es nützt alles nichts, wir werden alle älter, das lässt sich nicht aufhalten. Irgendwann müssen wir es dann auch wohl oder übel ertragen, dass Witze über uns und unser Alter gemacht werden. Beispiel: in der Schule haben sich die Kinder über Oma und Opa unterhalten und geprahlt: „Mein Opa ist schon 80 Jahre alt, kümmert sich noch selbst um seinen Garten und macht noch alle Einkäufe alleine.“ Das ist ja gar nix!“ hat ein anderer gesagt. „Unsere Oma ist 85 und hat im vergangenen Sommer das Sportabzeichen gemacht!“ „Phh!“, sagt ein Mädchen abfällig. „Mein Opa ist 92, läuft noch jeder Frau hinterher, er weiß nur nicht mehr, warum.“ Servus, der Eustach.

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