Fredis Glosse
Schluss mit lustig! (Hochdeutsch) | 13.02.2018 |
So, einen knappen Tag noch, dann schnaufen alle Faschingsmuffel landauf, landab tief durch und sagen sich: „Gott sei Dank, endlich ist der Zirkus wieder vorbei!“ Obwohl der Fasching heuer ja richtig kurz war. Aber wenn man irgendetwas nicht mag, dann sind halt selbst ein paar Wochen zu viel. Sei's drum. Aus mit Helau rufen, Tusch spielen, Schunkeltour und was es sonst noch an Quälereien für Leute gibt, die den Fasching nicht mögen. Schluss mit lustig! Morgen ist Aschermittwoch und ab da befassen wir uns nur noch mit Dingen, die die Welt wirklich interessieren muss. Die Bio-Welle zum Beispiel. Ist mittlerweile so hoch und mächtig, dass sich alles in das Gegenteil verkehrt. Bei den Hühnern und ihren Eiern zum Beispiel. Jahrelang haben sich viele Leute auf Eier von glücklichen (Bio-) Hühnern umgestellt, die viel Platz, Auslauf und frische Luft haben. Mit der Zeit haben die Bio- Hühner, die ja irgendwo auch nur Hühner sind und von ihrem Riesenerfolg gar nichts wissen, zu tun, den Bedarf an Bio-Eiern zu decken. So gibt es jetzt schon Ställe mit Bio-Hühnern, die an der laut Öko-Verordnung maximal zulässigen Zahl von 3.000 herumkratzen. Und wenn du zum nächsten Stall etwas Platz lässt und die Hühner genügend Auslauf haben, kannst du wegen mir zehn Ställe nebeneinander stellen und so 30.000 Bio-Hühner halten! Ist das dann auch noch Bio, wenn ein Huhn - auf ihre Art bezogen - in so einer Mega-Metropole lebt und dort ihren Dienst verrichtet? Wenn das so weitergeht, werden die geplagten Hühner in den Legebatterien arbeitslos, dadurch weniger und haben auf einmal Platz. Damit werden sie quasi zu Bio-Hühnern und das Pendel schlägt zurück. Eine verrückte Welt! Ja, die haben wir zweifellos. Schau‘ dir nur die Aufregung an, wie sie sich nach der Prunksitzung in Veitshöchheim wegen des Gedichtes der Oberpfälzer Feuerwehrkapelle über Madame Macron ergeben hat. Bis in die Bild-Zeitung und den Focus hat es die Kapelle geschafft und ihre Reime, die wirklich nicht hätten sein müssen, sind rauf und runter diskutiert worden. Ja, es sind andere Zeiten. Alles, wo sich früher niemand darüber aufgeregt hat, kannst du heute einfach nicht mehr bringen! „Me too“ lässt grüßen. Obwohl ich neulich meinen Ohren nicht getraut habe, als eine Frau in einem Dorf, dessen Namen ich jetzt bewusst weglasse, entrüstet losgelassen hat: „Ich wäss nedd. Üüweroll of der Welt werrnn Weissbiller sexuell belästigt, bloß mit unner Dröödel dudd sich nix!“ Servus, der Eustach. |
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