Fredis Glosse
Biergarten statt Blutspende (Hochdeutsch) | 06.06.2017 |
Und? Pfingsten gut herumgebracht und vom Heiligen Geist erleuchtet worden? Wenn das jetzt so manche jungen Leute lesen, werden Sie denken: „Heiliger Geist? Was soll denn das sein?!“ Ja, zurzeit gibt es, wie jedes Jahr in dieser Jahreszeit, jede Menge Feiertage. Nur wissen schon Viele nicht mehr, warum so mancher Tag überhaupt frei ist! Christi Himmelfahrt wird ja schon oft gar nicht mehr so bezeichnet, sondern heißt „Vatertag“. Da wissen die Jungen, egal ob schon Vater oder nicht, gleich was los ist. Und hauen entsprechend rein! Es steht zu befürchten, dass irgendwann in ferner Zukunft die Gewerkschaften mit in‘s Spiel kommen und entschieden wird, dass die kirchlichen Feiertage mangels Kenntnis der Bevölkerung über ihre Bedeutung, ihren Sinn und ihren Zweck, einfach in Urlaub bzw. arbeitsfreie Tage umgewandelt werden. Schlimm, oder? Fronleichnam, Mariä Himmelfahrt - kirchliche Feiertage, die natürlich dankend angenommen werden, von denen aber Viele schon nicht mehr wissen, welche Bedeutung sie haben. Sie werden auch nicht mehr als solche begangen. Man hat halt einfach frei und freut sich. Jeder will nur noch nehmen, nehmen und noch einmal nehmen, aber nichts mehr geben. Eine Blutspende zum Beispiel. Neulich habe ich ein Schreiben vom Blutspendedienst bekommen: „Wir möchten Sie darüber informieren, dass es künftig in Strahlungen und Burglauer keine Blutspendetermine mehr geben wird.“ Begründung: „Sinkende Teilnehmerzahlen“. Dafür ist in Strahlungen beim Kellermann ein neuer Biergarten geöffnet worden, In sich hinein saufen die Leute also anscheinend immer mehr, aber hergeben wollen sie nichts mehr. Bin ich jetzt vielleicht zu kritisch, pessimistisch und rückständig? Ich weiß es nicht. Es fällt mir halt auf. Die Sitten verfallen zunehmend. Beispiel Fußball-Relegationsspiele: Sturm und Randale, wenn die eigene Mannschaft verliert, wie zuletzt in Braunschweig und München bei den Löwen. Die anderen vom FC Bayern bauen beim letzten Spiel kleine Kameras auf die Weizenbiergläser, um damit zu filmen, wie ein Riesenglas Weizen auf Trainer oder Mitspieler gekippt wird. Geht‘s noch blöder? Das wenn ich schon immer sehe mit diesen „Weißbierduschen“! Frechheit! Trotzdem in dieser Beziehung, nach so viel Jammern, zum Schluss noch etwas Lustiges: Deutsch ist schon eine schwere Sprache. Tagsüber heißt es: „Der Weizen, das Korn.“ und abends: „Das Weizen, der Korn.“ Servus, der Eustach. |
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