FREDI BREUNIG

Fredis Glosse

Tusch!!! (Hochdeutsch)

28.02.2017
Heute, an einem der ganz besonderen Tage im Jahr (Fastnacht!), will ich euch zu einem kleinen Experiment einladen. Singt euch einmal laut vor, wie sich das Martinshorn eines Polizei-, eines Rettungswagens oder eines Feuerwehrautos anhört und merkt euch die Tonfolge. Jetzt! Habt ihr es alle? Und jetzt erinnert euch an die Prunksitzung, in der ihr heuer wart und singt euch den berühmten Tusch vor, den der Musikant gefühlt zweihundertdreizwanzigmal gespielt hat. Habt ihr das auch? Und jetzt vergleicht Martinshorn und Tusch. Erstaunlich, oder? Das hört sich gleich an. Wer hat da wohl von wem abgekupfert? Man weiß es nicht. Ja, der Tusch. Während es mit dem jetzt wieder vorbei ist, wird uns die Melodie des Martinshorn (leider) erhalten bleiben. Immer wieder interessant, wie solche einfachen Dinge im Lexikon erklärt werden. Dort ist zum Tusch zu lesen: „Der Tusch (von französisch touche, „Anschlag“) ist ein musikalisches Signal. Der Tusch zeigt zum Beispiel das Ende eines gelungenen Tricks im Zirkus oder die Pointe eines Witzes in einer Karnevalssitzung an. Ein Tusch gibt dem Publikum den Einsatz zum Applaus und hat eine Ordnungs- und Gliederungsfunktion: bei einer Karnevalssitzung hilft das wiederholte Spielen, meist eines dreifachen Tuschs, das Toben des Publikums zu beenden, und dient daher dem zügigen Fortgang der Sitzung.“ Das Toben des Publikums zu beenden? Ich kenne es anders. Der Tusch muss nicht selten gespielt werden, damit das Publikum überhaupt merkt, dass der Redner auf der Bühne gerade einen Witz gemacht hat. Und dann setzt der Herdentrieb ein: der Musikant spielt einen Tusch, ein paar fangen mit dem Klatschen an, alle solidarisieren sich gegenseitig und der Redner quält sich durch seinen Vortrag. Ja, aus und vorbei ist es damit jetzt wieder. Wie mit der Sauferei. Erschreckend: in Kanada hat man neulich einen Piloten aus seinem Flugzeug getragen, weil er vor lauter Suff bewusstlos war. Ein Pilot! Angeblich hatte er dreimal so viel Alkohol als erlaubt. War aber bewusstlos! Er dürfte also ca. 4,5 Promille gehabt haben. Wenn das dreimal so viel ist als erlaubt, sind für kanadische Piloten beim Fliegen also 1,5 Promille Alkohol erlaubt. Nicht schlecht, Herr Specht! Sagt der Joe zu seinem Copiloten, dem Chris: „Was musst du eigentlich saufen, um auf 1,5 Promille zu kommen?“ Antwort Chris: „Drei Tage nichts.“ Schluss mit solchen Witzen jetzt, morgen ist Fastenzeit! Servus, der Eustach.

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