FREDI BREUNIG

Fredis Glosse

Resturlaub

31.03.2015
Heute, am 31. März, ist wieder einer der vielen verschiedenen Stichtage, die es im Jahr gibt. Der Tag, wo in den meisten Firmen die letzte Möglichkeit dafür besteht, den berühmt-berüchtigten "alten" Urlaub zu nehmen, bevor er dann morgen gnadenlos verfallen würde. Noch vor ein paar Jahren war das kein Problem. Entweder man hatte nur 24 Tage Urlaub im Jahr und hat die locker bis 31. März des Folgejahres wegbekommen. Oder die Firmen haben es nicht ganz so eng gesehen wie heute und alten Urlaub auch noch gewährt, wenn es schon fast zur Getreideernte ging. Neujahr kann man ja schließlich auch bis zur Haferernte wünschen. Aus und vorbei. Heute haben die meisten Arbeitnehmer stolze 30 Tage Urlaub und tun sich schwer damit, die in einem Jahr wegzubekommen. So bleiben immer noch ein paar einzelne Tage übrig. Weil in den ersten drei Monaten eines Jahres oft viel Arbeit da ist, verschiebt man das Nehmen des Resturlaubs immer wieder, bevor dann so zwei, drei Wochen vor dem 31. März eine regelrechte Torschlusspanik einsetzt. Kurz vorher kommt oft noch ein Schreiben des Personalbüros, in dem steht, dass noch ein einzelner Tag Urlaub übrig ist. Hektisch wird nach einer Lösung gesucht und der vermaledeite letzte alte Urlaubstag für genau 31. März eingeplant. Fast schon vergleichbar mit dem Kaufen der Weihnachtsgeschenke am 24. Dezember. Man geht als Mann heim, sagt es der Frau und die hat auch gleich Pläne, wie der Tag möglichst sinnvoll genutzt werden könnte. "Das Laub vom Herbst gehört zusammengerecht, die Hecke muss geschnitten werden und eigentlich könnten wir ja auch die Küche tapezieren, wenn du schon daheim bist. Jetzt setzt beim Mann das berühmte Gesetz von Lust und Unlust ein. Er wägt ab, vergleicht die zwei Tage miteinander und kommt zum Schluss, dass es ja eigentlich gar nicht so schlimm ist, auf die Arbeit zu gehen. Am 29. März marschiert er in das Personalbüro und verkündet stolz, dass er großzügig zum Wohle der Firma auf seinen letzten Tag alten Urlaub verzichtet. Er muss dann zwar arbeiten, hat aber einen Haufen Arbeit gespart. Paradox! Noch einen schönen Witz zum Schluss? Geht einer zum Finanzamt und fragt: "Wann kann ich Urlaub nehmen?" Sagen die vom Amt: "Ja, aber das geht doch nicht. Sie sind doch gar nicht hier beschäftigt!" "Weiß ich." sagt derjenige. "Aber ich arbeite ja fast nur für Sie!" Servus, der Eustach.

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