FREDI BREUNIG

Fredis Glosse

Schinken mit Ei

07.10.2014
Von wegen "Der Landkreis, in dem niemand leben will": ein Großereignis (Oktoberfest Weisbach) ist vorbei, da steht schon der nächste "Event" ins Haus. In Ostheim steigt wieder der Wurstmarkt und die ganze Welt freut sich darauf. Die ganze Welt? Die Menschen vielleicht schon. Die Schweine im Landkreis werden da schon eine etwas andere Meinung dazu haben. Schließlich lassen einige von ihnen ihr Lieben, nur dass sich die Leute in Ostheim den Bauch wieder einmal so richtig voll schlagen können. Aber warum eigentlich "Rhöner Wurstmarkt?" Lassen sich das die Bäcker so einfach gefallen? Wohl keine anderen Berufe ergänzen sich schließlich so ideal wie Metzger und Bäcker. Was wäre denn der eine ohne den anderen? Einpacken könnte er! Und das machen sie ja auch "Eingebackene". Gibt es denn etwas Besseres als eine gute Bratwurst, eingebacken in eine Salzstange? Der Metzger lieferte die Wurst, der Bäcker backt seine Salzstange, montiert die Wurst gleich mit hinein und es entsteht ein Genuss in Vollendung. Das beste Beispiel für einen erfolgreichen "Joint Venture". Das ist wörtlich übersetzt ein "gemeinsames Wagnis" und qua Definition "ein gemeinsames Vorhaben zwischen zwei rechtlich und wirtschaftlich voneinander unabhängigen Unternehmen, die sich gegenseitig in technischer Sicht komplementär ergänzen." Metzger und Bäcker. Passen zusammen wie die berühmte Faust auf's Auge!  Leberkäsbrötchen, Schinken in Brotteig, Eingebackene - alles Spitzenerzeugnisse des erfolgreichsten "Joint Ventures" der Welt. Andere "Joint Ventures" sind ähnlich erfolgreich, benachteiligen einen der beiden Partner aber extrem. Schinken mit Ei zum Beispiel, oder wie die Engländer sagen: "Ham & Eggs". Die Sau liefert die eine Hälfte und bezahlt dafür mit ihrem Leben, das Huhn liefert die "komplementäre Ergänzung", lebt im Gegenteil zum Partner aber fröhlich gaggernd weiter. Irgendwann ist es aber auch für das fleißigste Huhn vorbei, so wie für jeden von uns. Da nützt dann auch die gesündeste Ernährung nichts. So wie bei der 94-jährigen Frau und ihrem 96-jährigen Mann, die gleichzeitig das Zeitliche gesegnet haben und zusammen in den Himmel gekommen sind. Alles war wunderbar und man war tatsächlich im Paradies. Nach zwei Tagen sagt der Mann zu seiner Frau: "Du Eul! Mit unserem blöden vegetarischen Essen und der Knoblauchpillen-Schluckerei! Das hier heroben hätten wir schon vor 20 Jahren haben können!" Servus, der Eustach.

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