FREDI BREUNIG

Fredis Glosse

Tattoo-WM

01.07.2014
So, die Fußball-WM ist halb vorbei und man kommt abends fast nicht mehr von der Flimmerkiste weg. Etliches ist mir bis jetzt aufgefallen. Dass das bei mir kaum etwas mit Fußball zu tun hat, könnt Ihr Euch denken. Zunächst: neidisch bin ich! Nicht auf die durchweg ranken und schlanken Fußballer. Nein, auf das Wetter in Brasilien. Da ist jetzt tiefster Winter und der hat zum Beispiel in Rio eine Durchschnittstemperatur von 23 °C! Die Sonne brennt in den Stadien vom Himmel und trotz Winter können diese Teufel dort in Brasilien das ganze Jahr mit dem Mähdrescher raus fahren. Nicht wie bei uns, wo du als Bauer ständig zum Himmel gucken musst und unter größtem Stress innerhalb von ein paar Wochen alles runterhauen musst. Aber zurück zu den Fußballspielen. Ich wundere mich zum Beispiel darüber, wie die es hingebracht haben, alle insgesamt 736 Spieler für das Zeigen der Mannschaftsaufstellungen so hinzustellen, dass sie zunächst wegschauen, die Arme verschränken und dann meistens gelangweilt und ernst in die Kamera gucken. 736 Mal die gleiche Erklärung und der gleiche Zirkus. Der Kameramann sitzt jetzt wahrscheinlich in der Klapsmühle. Aber warum müssen die alle ihre Arme verschränken? Ich habe mich wieder einmal genau informiert und das Internet gefragt, was psychologisch dahinter steckt, wenn jemand die Arme verschränkt. Die Antworten zeigen, dass das bei den Fußballern gar nicht zutreffen kann. Leute verschränken die Arme vor dem Körper, wenn sie 1. Schutz suchen, 2. in der Fremde oder in ungemütliche Enge sind, 3. bei verbalen Angriffen oder 4. beim Gefühl der Kälte oder des Unwohlseins. Alles Quatsch, oder? Ich weiß, warum die Fußballer das machen. Guck dir doch bloß mal die Chilenen oder die Iraner an. Die Arme von fast allen Spielern von oben bis unten tätowiert. Wahrscheinlich sind das alles Werbeaufnahmen für die kommende Tattoo-WM in Weiß-der-Teufel-wo! Es ist doch fast kein Spieler dabei, der nicht irgendwo ein Abziehbildchen drauf hat! Die möchte ich einmal nackt unter der Dusche sehen. Ein Museumsbesuch mit einer Bilderausstellung ist wahrscheinlich ein Dreck dagegen! Ja, ja, Tattoos. Ein ganz fußballverrückter Mann hat sich jetzt den Schweinsteiger auf seinen linken und den Özil auf seinen rechten Oberschenkel tätowieren lassen. Stellt sich nackt vor seine Frau und fragt: "Kennst du die zwei?" Darauf die Frau: "Nein, die zwei kenne ich nicht, aber der in der Mitte muss wohl der Lahm sein." Servus, der Eustach.


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