FREDI BREUNIG

Fredis Glosse

Bolizeibericht 27. Dezember (Mundart)

21.12.2021
A Besonderheit in unner aller Heimat iss sicher die Daadsach, däss alles, woss bei uns bassiert, hoorglee in die Zeitung städd. A Mofafohrer ohne Licht, a bekiffter Autofohrer odder a handfester Nochberschoffdsstreit – alles find sich im Bolizeibericht. Unn wär die Gschicht aller Gschichten 2.021 Johr später bassierd, wär wääs, ob nedd n 27. Dezember folchender Bericht erschiene wär: Bethlehem, Judäa. In den frühen Morgenstunden wurden die Behörden von einem besorgten Bürger alarmiert. Er hatte eine junge Familie entdeckt, die in einem Stall hauste. Bei Ankunft fanden die Beamten des Sozialdienstes, die durch Polizeibeamte unterstützt wurden, einen Säugling, der von seiner erst 14-jährigen Mutter, einer gewissen Maria H. aus Nazareth, in Stoffstreifen gewickelt in eine Futterkrippe gelegt worden war. Bei der Festnahme von Mutter und Kind versuchte ein Mann, der später als Josef H., ebenfalls aus Nazareth identifiziert wurde, die Sozialarbeiter abzuhalten. Josef H. wollte die Mitnahme des Kindes unterbinden, wurde aber von der Polizei daran gehindert. Festgenommen wurden auch drei Männer mit Migrationshintergrund, die sich als weise Männer eines östlichen Landes bezeichneten. Sowohl das Innenministerium als auch der Zoll sind auf der Suche nach Hinweisen über die Herkunft dieser drei Männer, die sich anscheinend illegal im Land aufhalten. Ein Sprecher der Polizei teilte mit, dass sie keinerlei Identifikation bei sich trugen, aber in Besitz von Gold, sowie von einigen möglicherweise verbotenen Substanzen waren. Die mitgeführten Chemikalien wurden zur weiteren Untersuchung in das Kriminallabor geschickt. Der Aufenthaltsort des Säuglings wird bis auf weiteres nicht bekanntgegeben. Auf Rückfragen teilte eine Mitarbeiterin des Sozialamts mit, der Vater sei mittleren Alters und die Mutter definitiv noch nicht volljährig. Mit den Behörden in Nazareth würde aktuell geprüft, in welcher Beziehung die beiden zueinanderstehen. Zu guter Letzt noch die folgende Information: am Tatort anwesende Schafhirten behaupteten übereinstimmend, dass ihnen ein großer Mann in einem weißen Nachthemd mit Flügeln auf dem Rücken befohlen hätte, den Stall aufzusuchen und das Neugeborene zu seinem Geburtstag hochleben zu lassen. Dazu ein Sprecher der Drogenfahndung: „Das ist so ziemlich die dümmste Ausrede vollgekiffter Junkies, die ich je gehört habe.“ Servus, der Eustach.

<< zurück