FREDI BREUNIG

Fredis Glosse

Tsetsetse (Hochdeutsch)

27.09.2016
Ja, „Tsetsetse“, so sagt man ja oft, wenn man sich über etwas wundert oder staunt. Was das mit meinen folgenden Zeilen zu tun hat, erfahrt ihr beim Lesen. „Tsetsetse“ habe ich in der vergangenen Woche vor mich hin gesagt, als ich die Überschrift „Hundeschwimmen in Eltmann“ und den entsprechenden Zeitungsartikel gelesen habe. Es ging darum, dass jetzt ja überall die Freibäder wieder schließen und das Wasser abgelassen wird. In Eltmann hat sich die Wasserwacht Gedanken gemacht und alle Hunde zum Schwimmen ins Freibad eingeladen, bevor zugemacht wird. Ja, die Tierwelt. Schon interessant. Wenn wir die nicht hätten. Oft spielt das Leben ja so, dass man es gar nicht besser erfinden könnte. „Frau von Kreuzotter gebissen“ war bekanntlich eine der Top-Meldungen in diesem Sommer. Wenn das kein Zeichen war? Eine Frau wird auf dem Kreuzberg, oben bei den drei Kreuzen, von einer Kreuzotter gebissen! Sie war aber gar nicht aus Kreuzwertheim oder Kreuzlingen, nein - aus Katzenbach! Katzemich! Da hätte man ja eher gedacht, die wird auf dem Katzenbuckel zwischen Bischofsheim und Sandberg von einer wilden Katze gebissen. Also passt zukünftig drüben an der Wasserkuppe auf die Wasserschildkröten, oben am Heidelstein auf die Heidelbären und am Pferdskopf auf die Gäule auf. Tiere sind nicht ungefährlich. „Das sind die 20 Tiere, die die meisten Menschen töten. Nr. 1 wird dich schockieren!“ habe ich neulich im Internet gelesen - und neugierig gleich darauf geklickt. Nr. 20: Haie. Nur zehn Menschen sterben jährlich weltweit durch den Hai. Hätte ich weiter vorne vermutet. Die Nr. 15 (Frauen: Achtung!): Spinnen. Jedes Jahr 50 Leute. Auf Platz 10: die Elefanten. 500 Leute kommen durch die possierlichen Tierchen Jahr für Jahr um. Und jetzt geht's los. Platz 4: die Hunde! 25.000 Leute sterben jedes Jahr durch Hunde. Davon aber nur 180 wegen wütender Haushunde, der große Rest durch Streuner und Tollwut. Platz 3: Schlangen. 75.000 Tote jedes Jahr weltweit wegen giftiger Schlangenbisse. Platz 2: die Mücken! Tsetse-Fliege & Co.! Tsetsetse! Malaria und so - 500.000 Opfer jedes Jahr. Und jetzt der Schock. Die Nr. 1: der Mensch, also wir selbst! 750.000 Menschen kommen weltweit jährlich durch Menschen um. Der Unterschied? Während Tiere nur aus Versehen töten oder um zu überleben, ist der Mensch der einzige, der seinesgleichen mit Absicht meuchelt. Schämen sollten wir uns! Servus, der Eustach.

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