Fredis Glosse
Datenaustauschverbesserungsgesetz (Hochdeutsch) | 19.01.2016 |
Dumm, verrückt und hilflos sind selbstverständlich verschiedene Zustände. Dumm ist es, wenn, wie ich neulich in der Zeitung gelesen habe, die beliebtesten Passwörter in Deutschland „123456“ und „Passwort“ sind. So dumm kann man doch gar nicht sein, oder? Ist es denn zu viel verlangt, sich zum Beispiel ein Passwort wie „111111“, “123123“ oder „abcabc“ zu merken? Nein, Schmarrn! Ist ja genauso dumm. Viel besser ist der Trick (und das ist wirklich ein Geheimtipp!!!), die Anfangsbuchstaben eines Satzes zu nehmen, die man nur selbst kennt. Beispiel: „Angela Merkel ist jetzt seit 10 Jahren die Bundeskanzlerin von Deutschland!?“ = „AMijs10JdBKvD!?“ Da kommt kein Schwein drauf! Die Frage ist nur, wie lange man dieses Passwort noch verwenden kann. Verrückt ist das, was sich vor gut einer Woche beim Skispringen in Willingen (Sauerland) zugetragen hat. Da wollte doch tatsächlich ein Mann mit einem leibhaftigen Kamel in’s Stadion und beim Skispringen zuschauen. Kein Witz! Das war so! Kommt einer an die Kasse, hat ein Kamel am Strick dabei und will zum Skispringen! So etwas hätte er noch nie erlebt, hat der Stadionchef gesagt. Leute, die Giraffen und Elefanten mitgebracht haben, wahrscheinlich schon, aber ein Kamel wäre noch nie da gewesen. Mit Verweis auf die Stadionordnung ist der Verrückte abgewiesen worden. Das Mitbringen von Tieren sei nicht erlaubt. So etwas ist wieder einmal typisch Deutsch! Man hat dem Mann nicht frei raus in‘s Gesicht gesagt, dass er spinnt und sich mit seinem Kamel schleichen soll, sondern auf die Stadionordnung verwiesen. Hilflos. Mein dritter Begriff. Hilflos ist es, wenn, wie ich in der vergangenen Woche gehört habe, die Bundespolizei an der Grenze die Flüchtlinge registriert, das „Bundesamt für Migration und Flüchtlinge (BAMF)“ wegen unterschiedlicher und veralteter Software aber nicht auf die Daten zugreifen kann. Jeder kleine Industriebetrieb würde sich sofort ein neues Programm anschaffen, der Herr Staat muss, wie jetzt geschehen, erst das „Datenaustauschverbesserungsgesetz“ auf den Weg bringen. Hilflos, oder? Da muss es ein Gesetz geben, um einen eigentlich unhaltbaren Zustand zu beseitigen. Es geht auch anders. Wohne in einem Dorf mit ein paar Hundert Einwohnern und gehe nachts um ½ Uhr besoffen von der Kneipe nach Hause. Der Datenaustausch innerhalb der Dorfbevölkerung funktioniert hundertprozentig, garantiert und völlig problemlos! Servus, der Eustach. |
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