FREDI BREUNIG

Fredis Glosse

Eff wie FIFA Hochdeutsch

09.06.2015
Schon verrückt zur Zeit. Kaum hat sich der eine Sturm gelegt, braust der Nächste auf. Erst das Drama mit der FIFA und dem Blatter‘s Sepp, jetzt der G7-Gipfel auf Schloss Elmau. Komisch, dass vieles, das ein Problem ist und heftig diskutiert wird, mit einem „G“ bezeichnet wird. G3, G6, G7, G8, G35, G zu, geh weiter! Und natürlich „Eff“ wie „FIFA“. So ein Zirkus! Da lässt doch der Blatter’s Depp, äh Sepp (Entschuldigung) tatsächlich Delegierte aus 209 Mitgliedsverbänden anreisen, sich wählen, um dann vier Tage später zu sagen, dass er es sich doch anders überlegt hat und wieder zurücktritt. Größenwahn! Fußball im Großen und Fußball im Kleinen. Vergleiche einmal die mächtige FIFA mit unserem schnuckeligen Fußball-Kreis Rhön und die Fußball-WM mit den Relegationsspielen, die jetzt waren. Werden ja auch vergeben wie eine Fußball-WM und bereiten demjenigen Verein, der so ein Spiel bekommt, nicht unerhebliche Einnahmen (Bier, Bratwürste etc.). Aber der Kreisspielleiter (der Ritter‘s Michel aus Bad Kissingen, vergleichbar mit dem Blatter‘s Sepp aus Zürich) kann nicht warten, bis die Millionen aus Russland oder Katar kommen, um dann zu „entscheiden“, wo gespielt wird, nein, er muss streng nach geographischen Gesichtspunkten entscheiden, wo er spielen lässt. Schauen wir uns die wichtigsten Spiele von heuer einmal an. Niederlauer - Rottershausen war in Reichenbach, hätte streng geographisch genau in der Mitte aber auf dem Schindberg sein müssen, irgendwo dort, wo jetzt die vielen Windräder stehen. Bischofsheim - Schondra hätte statt in Wildflecken in Oberbach sein müssen, bei Eibstadt – Waldberg (in Bad Neustadt) und Sulzdorf – Frickenhausen/MET (in Eichenhausen) hat es ganz gut gepasst. Dann aber der Hammer und das Spiel der Spiele am vergangenen Sonntag, Waldberg – Bischofsheim. Die ganze Rhöner Fußballwelt hat sehnsüchtig darauf gewartet, dass der Ritter’s Michel vor die Kameras tritt, das Kuvert aufmacht, den Zettel heraus zieht und den Spielort, streng nach geographischen Gesichtspunkten ausgewählt, feierlich verkündet: „Kreuzberg, Klosterwiese“. Aber wohin hat man das Spiel vergeben: nach Wollbach, zu den Sandhasen! Wollbach – Katar der Rhön! Wüstendorf mit Sand ohne Ende! Das ist also das Kriterium, der Sand! Zum Schluss ein schöner von Hunderten Blatter-Sprüchen, die es jetzt gibt: „Sepp Blatter hat als Kind Sandburgen gebaut. Heute nennt man sie Pyramiden.“ Servus, der Eustach.

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