Es gibt Witze und Sprüche, die verlieren auch nach 30 und mehr Jahren nicht an Aktualität. Otto Waalkes, unser ostfriesischer Blödelbarde, hat schon in der Anfangszeit seiner Karriere, also gefühlt vor ca. 70 Jahren, eine Fußball-Reportage gemacht, bei der er Ajax Amsterdam gegen Spüli Lissabon spielen ließ. Das ist mir wieder eingefallen, als ich neulich gelesen habe, dass unser Mautminister Dobrindt jetzt Firmen, Rentenfonds oder Versicherungen sucht, die Autobahnen finanzieren und instandhalten. Firmen und Versicherungen! Da kannst du dir jetzt schon ausmalen, wie sich Verkehrsmeldungen bei Antenne Bayern oder bei Bayern 3 demnächst anhören werden: "Und hier die neuesten Verkehrsmeldungen. Vier km Stau auf der Allianz-Autobahn Nürnberg-München zwischen den Anschlussstellen Lenor Mitte und Ritter-Sport Süd. Bitte fahren Sie bei Jägermeister Nord aus und bei der Anschlussstelle Thyssen-Krupp West wieder auf die Autobahn." Schlimm, oder? Bei den Fußballstadien oder den Basketballvereinen (Brose Baskets Bamberg, s.Oliver Baskets Würzburg) ist es ja schon lange soweit. Was waren das noch für Zeiten, als im Frankfurter Waldstadion, im Hamburger Volkspark-Stadion, auf dem Gladbacher Bökelberg oder im Stuttgarter Neckarstadion Fußball gespielt worden ist. Heute: Commerzbank- und Imtech-Arena, Borussia-Park, Mercedes-Benz-Arena, Signal-Iduna-Park und so weiter und so fort. Red Bull Leipzig gibt es ja auch schon und wer weiß, ob das Ganze in Zeiten sinkender Zuschauerzahlen und Geld, das beim Fußball schon in den untersten Klassen für Spieler bezahlt wird, nicht auch bei uns in den Amateurfußball hineinschwappt. Dann liest du in der Zeitung so wie jetzt in der Vorbereitungsphase für die Rückrunde die Freundschaftsspiele für's kommende Wochenende:
DJK-SV Englert Wülfershausen – TSV Weigand-Bau Aubstadt
TSV Texpa Großbardorf – SV Suckfüll Niederlauer
DJK Blaurock Salz – TSV Reich Mellrichstadt
FC Mascot Bad Kissingen – TSV Zehner Bad Königshofen
FC Stäblein Schönau – FC Bühler Eibstadt
Gute Nacht, schöne Gegend, sage ich da bloß. Kaum hat das neue Jahr begonnen, muss man sich schon wieder aufregen. Servus, der Eustach.