FREDI BREUNIG

Fredis Glosse

So! Ma Ruh gaa! Hochdeutsch

26.08.2014
Als ich neulich in Bad Neustadt am Busbahnhof wieder einmal an der Stelle vorbeigelaufen bin, an der es neulich so arg gebrannt hat, habe ich mir Gedanken darüber gemacht, wie es den Leuten wohl geht, denen die Geschäfte gehört haben. Alles, was sie sich aufgebaut hatten und was ihre Existenz war - einfach fort! Schlimm für die Leute, aber auch für die Kundschaft bzw. die Gäste. Nehme zum Beispiel die BuBa-Gaststääte, die abgebrannt ist. Eine typische Kneipe, wie sie im Buch steht. Von den Stammgästen waren da nicht wenige mit einem Schlag praktisch obdachlos. Wo sollst du denn von einem Tag auf den anderen hin? Musst ja erst einmal eine andere Kneipe finden, in der du dich genauso wohl fühlst und wo dir der Wirt ohne Bestellung jeden Tag dein Getränk einfach hinstellt. Da kann es passieren, dass der neue Wirt seinen neuen Gast fragt: „Wasser oder Bier?“ Und der Gast zur Antwort gibt: „Bin ich dreckig odder hobb ich Duurscht?!“ Ja ja, die Sauferei. Wird ein einfach nicht weniger. Wie hat neulich der Gotthold so treffend gemeint: „Früher haben die jungen Kerle oft Mädchen kennen gelernt, die konnten so gut kochen wie ihre Mutter. Heute lernen sie nicht selten Mädchen kennen, die können saufen wie ihr Vater!“ Ja, man muss einfach aufpassen, dass das Ganze nicht zu sehr ausartet. Unser ehrwürdiges Kloster Kreuzberg hat da eine gewisse Vorbildfunktion. Bei der Frau, die jetzt die Chefin ist, hat man z. B. genau darauf geachtet, dass sie den richtigen Namen hat: Angelika Somaruga. Warum dieser Name so gut passt? Wenn diese Frau an einen Tisch geht, an dem ein paar singen oder herum grölen und sie bei der Vorstellung richtig betont, heißt es: „So! Ma Ruh gaa!!!“ Da ist der Name Befehl! Ja, unser Kreuzberg. Immer wieder gut für lustige Geschichten. Neulich hat angeblich ein ganz Gescheiter herausgefunden, dass am Sonntagfrüh zum Beichten immer ein schwerhöriger Pater im Beichtstuhl hinten links sitzt. „Do geh ich alle boor Woche nei, soch „De remm demm demm, de remm demm demm – jetzt geh ich gleich widder hemm!“ und fertig iss!“ Einer, der das mitgehört hatte, wollte es ausprobieren, ist aber böse eingegangen. Wie er rein ist und gesagt hat: „De remm demm demm, de remm demm demm – jetzt geh ich gleich widder hemm!“ kam zur Antwort: „Die rimm dimm dimm, die rimm dimm dimm, der Schwerhörig setzt heut do düüwe dinn!“ Servus, der Eustach.


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