FREDI BREUNIG

Fredis Glosse

Hallo - Hotel Sacher ..... Portier! Hochdeutsch

12.08.2014
Irgendwie ist es immer schön, wenn man etwas in der Zeitung liest oder sieht und dann an etwas erinnert wird, das schon lange Vergangenheit und in der Versenkung verschwunden ist. Mir ist es so gegangen, als ich neulich das Bild gesehen habe, auf dem die neuen Uniformen vorgestellt wurden, wie sie unsere Polizei demnächst anziehen muss. Der eine Polizist, der die Kombination „dunkelblaue Hose, dunkelblaue Jacke, fünf Knöpfe, bis obenhin zugeknöpft“ an hatte, hat ausgesehen wie ein Kofferboy in der Serie „Hallo - Hotel Sacher ..... Portier!“ mit Fritz Eckhardt selig. Das waren noch Zeiten, was? Ähnlich ausgesehen hat aber auch der Herr Wachtmeister im „Königlich-bayerischen Amtsgericht“. Ihr wisst schon: gespielt von Schorsch Blädel, der immer gesagt hat: „Der Zeuge Korbinian Mösenlechner. Jawoll!!!“ Und dann zum Weißwurstessen und Biersaufen zum Herrn Ökonomierat gegangen ist. Legendär! Die Kombination „blaue Hose, weißes Hemd, weiße Schildkappe“ sieht aus wie ein Kapitän zur See und wenn einer zukünftig an Fasching als Kapitän gehen will, muss er sich nur eine der neuen Polizeiuniformen ausleihen. Aber warum müssen wir immer alles nachmachen, was die Amis vormachen? Besagte Polizeiuniformen, Halloween, McDonald's, Coffee-to-go, die Rettungswägen vom „Roten Kreuz“. Rot-orange-weiße „Säukisten“ – furchtbar! Was waren das noch für Zeiten, als die Dinger traditionell ein wenig rundlich in einem noblen beige vorgefahren sind! Aber es geht ja noch weiter. Die schöne Martinshorn-Melodien, immer wieder gern gehört (für die Musikanten: die Quarte g – c = Tatüü tataa!), soll durch die heulende Sirene ersetzt werden, wie man sie aus der amerikanischen Kojak-Serie kennt. Nicht wundern würde es mich auch, wenn so ein Zeug wie „Lebend-Schach“ (ist neulich in Bad Königshofen gespielt worden) auch von unseren amerikanischen Freunden käme. Die Schachfiguren werden dabei durch Menschen ersetzt. Und jetzt warte ich bloß darauf, dass demnächst ein Kegelclub darauf kommt, Lebend-Kegeln zu spielen (die Frage ist, wer den „Dunnerkeil“ ganz vorne in der Mitte macht) oder noch schlimmer: ein Schützenverein darauf kommt, seine nächste Vereinsmeisterschaft mit lebendigen Zielscheiben zu veranstalten. Ganz nach der alten Mitgliederwerbung von Schützenvereinen, die zugegebenermaßen schon einen ziemlich langen Bart hat: „Lerne Schießen, treffe Freunde!“. Servus, der Eustach.


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