FREDI BREUNIG

Fredis Glosse

April, April! (Hochdeutsch)

29.03.2022
So, drei Tage noch, dann ist es wieder so weit, und es heißt aufgepasst: 1. April! Der Tag im Jahr, an dem Leute gerne „in den April geschickt“ und somit veräppelt werden. Aber man muss doch feststellen, dass die Zeiten für Aprilscherze noch nie so schwer waren als heute. Was früher noch relativ schnell und leicht als Aprilscherz zu erkennen war, funktioniert heute nicht mehr. Es gibt jeden Tag so viele Meldungen, bei denen man denkt: „Nein, wirklich nicht, oder??? Das kann ja wohl nicht sein!“, und dann schnell feststellen muss, dass es doch wahr und kein Witz oder Scherz ist. Wie leicht es früher war, in der Zeitung einen schönen Aprilscherz zu machen, zeigt eine Geschichte, an die ich mich gut erinnern kann. Damals war an einem 1. April zu lesen, dass in Zeiten von Hybridschweinen die Tiere immer länger werden, deswegen in der Mitte am Bauch durchhängen und auf dem Boden schleifen. Ein findiger Bauer hätte jetzt ein Schwein mit sechs Beinen gezüchtet und die hätte sich auch schon vermehrt und Junge bekommen. Auch die natürlich alle mit sechs Beinchen. Auf einer schönen Fotomontage war die glückliche Schweinefamilie zu sehen und es hieß, dass alles am 1. April nachmittags um 15 Uhr vor Ort besichtigt werden kann. Es gäbe Bratwürste und Freibier. 50 Leute waren da ……………. Das waren halt noch Zeiten. Heute? Nur ein Beispiel für eine Meldung, die man noch vor wenigen Jahren sofort als Aprilscherz eingestuft hätte. Aber sie ist Tatsache. Überschrift: „USA: Priester verwendet falsches Wort – tausende Taufen ungültig“. Und die Meldung dazu: „In Phoenix, USA, hat ein Priester jahrelang fälschlicherweise den Plural beim Taufen verwendet. Mit weitreichenden Konsequenzen. Alle Taufen sind ungültig! Statt der korrekten Formel „Ich taufe dich ……..“ sagte der Pfarrer jeweils „Wir taufen dich ……..“, und verursachte damit tausende ungültige Taufen.“ Unglaublich, oder? Und es ging noch weiter. Ein Fachmann: „Eine ungültige Taufe macht alle nachfolgenden Sakramente ungültig, insbesondere die Firmung, die Ehe und die Priesterweihe“. Die Ehe also auch! Jetzt will ich ja nicht unken, aber ich kann mir lebhaft vorstellen, dass es jetzt den einen oder anderen nicht ganz so glücklich verheirateten Mann gibt, der den Braten riecht und krampfhaft überlegt, wie er herausfinden könnte, welche Taufformel der Pfarrer, der ihn vor 50 oder 60 Jahren getauft hat, verwendet hat. Wird halt sauschwer werden - und diese Sau braucht sechs, wenn nicht sogar acht Beine! Servus, der Eustach.

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