Fredis Glosse
Kreismusikfest | 20.05.2014 |
Als ich jetzt gelesen habe, dass die Sandberger Musikanten 40 Jahre alt werden, habe ich auf die beiden Bilder in der Zeitung geschaut und das Zählen angefangen. 1975 waren es 66 Musikanten, jetzt sind es noch 28. Schon ein Unterschied, oder? Aber so war das in der 1970er Jahren.Da hat von Mai bis September ein Wort förmlich elektrisiert: Kreismusikfest! Ich war selbst dabei und kann mich noch genau daran erinnern. Fast keinen Sonntag hat es gegeben, an dem nicht das Mittagessen ausgefallen ist oder schon um 11 Uhr sein musste, weil um 11:30 Uhr der Bus gefahren ist. Jede Kapelle hat in der Festzugaufstellung mit zum Teil über 80 Kapellen ihr Täfelchen gesucht und wenn man weit vorne war, war man richtig stolz. Dann ist losmarschiert worden. Wichtig war, dass nicht ausgerechnet in der Ortsmitte vor dem Gummiwagen (das war das Podium) mit den Ehrengästen der Marsch ausgegangen ist. Kurz zuvor hat der Dirigent die große Trommel die berühmten drei Schläge und das kleine Trömmelchen die Locken machen lassen, dass man vor Bundesdirigent Karl Kohlinger wirklich mitten im Marsch war. Dann der obligatorische Massenchor mit über 2.000 Musikanten, bei dem die großen Trommler nicht selten versucht haben, umzuschmeißen. Die Musikanten wissen, von was ich rede. Dann hatten ausgewählte Kapellen im proppenvollen Bierzelt je 20 Minuten lang ihr „Können“ zu präsentieren. „Hoffentlich kommen wir nicht erst um 17 Uhr dran, weil dann die Leute zum Füttern heim gehen.“ war eine der Sorgen, die man sich heutzutage auch nicht mehr zu machen bräuchte. „Übergabe der Erinnerungsgeschenke“ war der Schlusspunkt, bevor es bierselig wieder in den Bus und nach Hause gegangen ist. Unser Vorstand hat immer darauf bestanden, dass daheim noch in das Dorf marschiert und der Wurzelsepp (das war das Standard-Erinnerungsgeschenk) feierlich in die Wirtschaft gespielt wird. Und heute? Ein paar einzelne, reine Musikfeste gibt es noch bei uns in der Gegend und wenn 30 Kapellen kommen, musst du froh sein. Das muss eigentlich auch für die Brauereien ein Riesenverlust sein, denn was damals bei 30 °C Musikanten von mehr als 80 Kapellen in sich hinein laufen ließen, kannst du dir vorstellen. Fragt mich der Gotthold: „Was muss ein Musikant trinken, bis er auf zwei Promille kommt?“ Antwort: „Drei Tage nichts!“ Servus, der Eustach. |
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