FREDI BREUNIG

Fredis Glosse

Vor Blitz und Ungewitter

03.12.2013

„Vor Blitz und Ungewitter – verschone uns, ohHerr.“ So baade merr im Wettersegen scho allemaladdich. Heutzedooch, wo merrnixmerr nerr bloß mit Gäulsfuhrwerke durch die Geechend fohrrn, hodd dieberühmt Gebetszeile a erweiterte Bedeutung, denn schließlich blitzts heut neddnur vom Himmel roo, sondern aach vom Strösseraand aus. Wie saublöds doomonnichmoll zu gegääh konn, hobb ich neulich schmerzlich erfohrrn. Ich bin mitmein Fiesta vo Neuscht Richtung Wölferschause gebraust und wollt dürrt jungeTäublich hol. Weil ich zu spät droo wohr, bin ich gfohrrn, woss die Kiste hergaawe hodd. Außerdem woor mir vuurmiddoch beis Holzsaache a glenner Spreißelnei‘s Aach gflooche und weil s gedräänt hodd, hobb ich a Aacheklappe aufgsetztund dasswaache ausgsänn wie a Pirat. Wie ich kurz vuur die Autobooh und die80er-Zone woor, klingelt mei Hänndi (ja, aach iich hobb ees!). S woor in meilink Jaggedösche gschdeggt und weil ichs annersch nedd rausgebrocht hädd, hobbich mich obgschnallt. Der Gotthold wor droo und hodd gsocht, däss ich aufbasssöll, weil off die Autobohbrögge bei Röddlmerr in die 80er-Zone geblitztwääred. Weil ich just in den Moment genau oo derre Stell gfohrrn bin, wor ichso perplex, däss ich n Gotthold n Voochel gezeigt hobb, obwohl er jo nur oosTelefon wor. Und im sellwe Aachebligg säh ich, wie rachts in die Leitplanke aschworz Kösstle städd und a roter Blitz rauskünnt. Sie hadde mich fotografiertund jetzt hobb ichs Ergebnis gricht! Doss Foto – eine Sensation! Iich mit aAacheklappe offn Fohrersitz, nedd oogschnallt, beis Fohrrn mit die link Haandtelefoniert und mit n rachte Zeigefinger n Voochel gezeicht. Woss doss wohlalles kosst??? Ins Internet hobb ich noochenanner alle Bußgelder gfonne, bloßnedd, ob merr als Autofohrer freihändig fohr döff. So ganz nooch den alte Witz:„Bei Alkohol, Hände weg vom Steuer!“ § 23 vo die StVOgilt nämlich nerr bloß für Fohrrod- unn Motorroodfohrer: „Wer ein Fahrrad oderein Kraftrad fährt, darf sich nicht an Fahrzeuge anhängen. Es darf nichtfreihändig gefahren werden. Die Füße dürfen nur dann von den Pedalen oder denFußrasten genommen werden, wenn der Straßenzustand das erfordert.“ Will sagen:Wenn du mit dei Fohrrod of a noochelneue Ströss, die in Dobbzustand iss, föhrschdund die Polizei iss in die Näh – halt bloß nedd oo und steig roo! Weil dosswürrd teuer!

Servus, der Eustach.


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