FREDI BREUNIG

Fredis Glosse

Begehrte Rasenmäher (Hochdeutsch)

24.05.2016
Zurzeit werden bekanntlich Sportplatz-Rasenmäher aus den Sportheimen geklaut wie verrückt! Erschreckend! Der in Strahlungen ist schon weg und der in Bastheim auch. Nicht lange her, hatten wir schon einmal so eine Welle und jetzt ist dieselbe Bande anscheinend wieder hier bei uns aktiv. Aber auch woanders werden die Hightech-Geräte gestohlen, dass es nicht feierlich ist und die Vorstände stehen ratlos vor den aufgebrochenen Hallen. „Unseren Aufsitzmäher haben sie mitgenommen, aber unser nagelneues Linienzeichen-Gerät haben sie stehen gelassen.“ Wundert mich jetzt nicht, denn dass man einen schönen Rasenmäher gut gebrauchen kann, leuchtet mir ein. Was man als Gauner aber mit so einem Linienzeichen-Gerät (früher „Obbsträäwäägele“) anfangen soll, wüsste ich jetzt nicht. Egal. Früher waren die Dörfer aus einem ganz bestimmten Grund einfach besser geschützt als heute. De Sportplätze und die Sportheime waren noch mitten im oder nahe am Dorf (Gartenstadt, Trappstadt, Großbardorf) und im Dorf hat eine ganze Armada an Überwachungsinstitutionen für Ruhe gesorgt. Was ganz früher der Nachtwächter war, ist später durch die Zeitungsfrau, das Milchauto und die Spätheimkehrer aus den Wirtschaften abgelöst worden. Und heute? Die Zeitungsausträger kommen oft immer später, dass Milchauto fährt nur noch die großen Milchbauern an, kommt also nicht mehr in die Dörfer (Milchsammelstellen ade!) und Spätheimkehrer gibt es nicht mehr, weil es keine Wirtschaften mehr gibt. Ein Teufelskreis! Was war das für immer eine Jagd, bis dir ein Grund eingefallen ist, warum es in der Wirtschaft wieder fast vier Uhr geworden ist. Der Gotthold hat sich da eines Tages als Ausrede etwas einfallen lassen, was bis heute seinesgleichen sucht. Er sollte von seiner Frau aus Schnecken kaufen (sie wollten sich halt auch einmal etwas Feines gönnen), ist heimwärts in der Wirtschaft eingekehrt und dort böse versumpft. Halb vier war es, wie er sich mitsamt seinen Schnecken auf den Heimweg gemacht hat. Vor seinem Haus angekommen, hat er die Schnecken vor der Haustüre schön in Zweierreihen aufgestellt, die Haustür aufgesperrt und etwas Krach gemacht. Schon ist im Schlafzimmer das Licht angegangen und seine Hedwig hat aus dem Fenster geschaut. Und der Gotthold? Hat ein kleines Stöckchen genommen und zu den kleinen Tierchen vor sich gesagt: „Soo, ihr Schnegglich, auf geht’s! Zwee Meter noch, no hömmersch und senn endlich dehemm!“ Servus, der Eustach.

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